Gemeinderat vom 16.07.2020

In der Gemeinde Pollenfeld wird ein neuer Arbeitskreis für Umwelt, Klima und Energie errichtet. Dies beschloss der Gemeinderat in der Sitzung am 16. Juli 2020.

Blühfläche in Pollenfeld mit Kirche im Hintergund

In der Gemeinde Pollenfeld wird ein neuer Arbeitskreis für Umwelt, Klima und Energie errichtet. Blühflächen, wie hier am Pollenfelder Wasserturm, sind erste Ansätze zur Förderung der biologischen Vielfalt (Foto: Fries)

Zum Vorsitzenden und Sprecher des Arbeitskreises wurde von den Ratsmitgliedern Gemeinderat Franz-Josef Mayer aus Preith bestimmt. Er wird von der Umweltbeauftragten der Gemeinde Anne Fröhlich unterstützt werden. Sie war es auch, die zusammen mit Bürgermeister Wolfgang Wechsler in der Sitzung die Eckpunkte des neuen beratenden Gremiums vorstellte.

Zur Mitarbeit im Arbeitskreis sind neben kommunalen Vertretern, auch interessierte Bürger aus der Gemeinde eingeladen. Eingebunden werden sollen auch die örtlichen Gartenbauvereine, Vertreter der Jagdgenossenschaften, Jagdpächter, der Revierförster und eventuell Schäfer, die mit der Beweidung zur Landschaftspflege beitragen. Anne Fröhlich nannte als Aufgabe für den Arbeitskreis die Vernetzung der verschiedenen Akteure in der Gemeinde, wie die Kommune, die Landwirte, die Jäger und Waldbesitzer, aber auch die Hausgartenbesitzer. Gemeinsam sollen Umweltthemen identifiziert und Kooperationen entwickelt werden, auch um Verständnis füreinander zu schaffen. Auch die Etablierung erneuerbarer Energien könnte ein Thema sein. Durch das Angebot von naturkundlichen Spaziergängen oder die Anlage eines Naturlehrpfades durch die Gemeinde könnte die Bewusstseinsbildung auch der Kinder gefördert werden. Nun ist geplant, möglichst noch im Sommer, eine öffentliche Auftaktveranstaltung durchzuführen, bei der Ideen zur Organisation des Arbeitskreises und gewünschte Ziele und Projektideen gesammelt werden sollen. Künftig wäre dann geplant, jährlich zwei bis drei Treffen zu veranstalten, bei denen auch Personen außerhalb des Arbeitskreises Ideen einbringen können.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um einen Bauantrag zum Neubau eines Mastschweinestalles und den Neubau einer Güllegrube im Ortsteil Götzelshard. Antragsteller ist eine Familie aus Götzelshard. Der Bauherr erhielt die Gelegenheit sein geplantes Projekt dem Gremium und den zahlreichen Zuhörern persönlich vorzustellen. Hierbei teilte er mit, dass er seinen ursprünglichen Plan einen Stall für knapp 1.500 Schweine zu bauen, nach Gesprächen mit den Nachbarn in Götzelshard auf ein Gebäude mit 1.000 Tieren verringern werde. Auch der neue Standort des Stalles, der nun weiter nach Süden verschoben werden soll und mindestens 300 Meter vom ersten Wohnhaus entfernt ist, ist ein Kompromiss mit den Nachbarn, die Geruchsbelästigungen befürchten. Diese Befürchtungen wollte der Bauherr in seinen Erläuterungen nehmen. Der Stall sei als emissionsarmer Tierwohlstall mit Stroheinstreu und überdachtem Auslauf konzipiert. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen 0,75 Quadratmeter wird jedem Tier eine Fläche von 1,3 Quadratmetern zugestanden. Durch technische Vorkehrungen werden die Harnrinnen mehrmals täglich gereinigt und der anfallende Mist aus dem Stall direkt in die Güllegrube befördert. Dadurch sei der Stall sehr emissionsarm. Der Landwirt erläuterte auch, dass die Familie großen Wert auf die regionale Vermarktung seiner Produkte lege. Der Gemeinderat teilte das Einvernehmen für den Bauantrag. Die notwendigen Erschließungskosten wird der Antragsteller tragen.

Dem Antrag auf ein Änderungsverfahren zum Bebauungsplan Sondergebiet Biomassehof Seuversholz stimmte der Gemeinderat in einem Aufstellungsbeschluss zu. Begründet ist das Änderungsverfahren nach Angaben des Antragstellers mit der notwendigen Überarbeitung des B-Planes hinsichtlich der Baugrenzen und der Flächenverschiebungen innerhalb des Plangebietes. Der Umfang und die Größe des Bebauungsplanes werden durch die Änderung nicht berührt.

 

Aus der Sitzung:

  • Integrationsbeauftragter: Dritter Bürgermeister Christoph Daum wurde zum Integrationsbeauftragten der Gemeinde Pollenfeld bestellt.

  • Bauvoranfrage: Die Antragsteller bitten um Klärung, ob im Weiler Seuversholzer Ziegelhütte anstatt der bestehenden Scheune ein Wohnhaus errichtet werden kann. Trotz rechtlicher Bedenken der Verwaltung erteilte der Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen. Die weitere baurechtliche Entscheidung muss nun die Baugenehmigungsbehörde treffen.

  • Erschließungseinheit: Für die Erweiterungsfläche des Gewerbegebietes Zachenäcker in Preith wurde der Bildung einer Erschließungseinheit zur einheitlichen Abrechnung der Straßenzüge zugestimmt.

  • Vergaben: Die Asphaltierungsarbeiten der Zufahrt zur Kläranlage Preith wurden an eine Firma aus Regensburg vergeben. Für die Zaunerneuerung der Kläranlage erhielt eine Firma aus Langenzenn den Zuschlag.

  • Tierschutzverein: Der Tierschutzverein Eichstätt bat um Abschluss eines neuen Vertrages zur Tierfundverwahrung für die Gemeinde. Die Kosten werden sich auf jährlich 80 Cent pro Einwohner der Gemeinde erhöhen. Der Gemeinderat stimmte dem überarbeiteten Vertrag zu.

  • Feuerwehrkutsche: Die Freiwillige Feuerwehr Pollenfeld beabsichtigt den Bau eines Podestes im Feuerwehrhaus. Dort soll die im Besitz der Feuerwehr befindliche historische Feuerwehrkutsche künftig ihren Platz finden. Den Bau des Podestes und auch die Kosten für den notwendigen Statiker würde die Feuerwehr übernehmen. Die Gemeinde wird nach Beschluss des Gremiums die Materialkosten bezahlen.