Die Friedhofsgebühren in den Bestattungseinrichtungen der Gemeinde Pollenfeld werden ab dem nächsten Jahr angehoben werden. Dies entschied der Gemeinderat Pollenfeld in seiner Sitzung am 25.11.2021.
Die Friedhofsgebühren werden ab dem nächsten Jahr für alle Bestattungseinrichtungen der Gemeinde, wie hier auf dem neuen Friedhof in Pollenfeld, teurer werden (Foto: Siegfried Fries)
Dazu wurde die Friedhofsgebührensatzung überarbeitet und neu beschlossen. Hauptgrund für die Anpassung der Gebühren ist eine gesetzliche Vorgabe, dass Einrichtungen des Bestattungswesens eigentlich kostendeckend zu betreiben sind. In den letzten zehn Jahren lag die Kostendeckung im Durchschnitt allerdings nur bei knapp 26 Prozent. Mit der nun beschlossenen Gebührenerhebung wird eine 50-prozentige Kostendeckung angestrebt. Nach Vorschlag der Verwaltung lehnen sich die neuen Gebühren an die Durchschnittswerte der Gemeinden im Landkreis an. So werden die Grabgebühren für ein Einzelgrab von 20 Euro auf 30 Euro und für ein Familiengrab und einen Platz in einer Urnenwand von 25 Euro auf 50 Euro jährlich angehoben. Die Benutzung des Leichenhauses bleibt mit 100 Euro unverändert.
Ebenfalls erhöht werden die Gebühren für die Erdaushubdeponien in der Gemeinde Pollenfeld, da auch diese in den letzten Jahren defizitär betrieben wurden. Mit einer beschlossenen Erhöhung der Gebühren von 3 Euro auf 4 Euro pro angeliefertem Kubikmeter Erdreich, soll künftig eine Kostendeckung erreicht werden.
In der Gemeinde Pollenfeld gibt es zwei Ortsteile mit der Bezeichnung „Ziegelhütte“ und der postalischen Anschrift „Ziegelhütte 1“. Dadurch kommt es immer wieder zu Verwechslungen bei der Postzustellung und auch bei Notfalleinsätzen des Rettungsdienstes und der Feuerwehr. Um hier Abhilfe zu schaffen, beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung das Verfahren in die Wege zu leiten, um differenzierte Bezeichnungen für die beiden Einöden zu erreichen. Die offiziellen Bezeichnungen sollen künftig Ziegelhütte bei Seuversholz und Ziegelhütte bei Wachenzell heißen.
Aus der Sitzung:
- Zur Information des Gemeinderates stellte Umweltingenieur Norbert Krappmann den Landschaftspflegeverband Landkreis Eichstätt e.V. vor und berichtete über verschiedene Projekte und die Arbeit des Vereins.
- Einstimmig stimmte das Gremium der Vereinbarung der Gemeinde Pollenfeld mit dem staatlichen Bauamt Ingolstadt über den gemeinschaftlichen Ausbau der Ortsdurchfahrt in Weigersdorf zu. Die Vereinbarung regelt insbesondere die Kostenverteilung für die Baumaßnahme, die im Rahmen der Dorferneuerung Weigersdorf im nächsten Jahr geplant ist.
- Auch der Antrag der Schlüssellochluara Preith auf Benutzung des Bergfestplatzes in Preith für das Bergfestival im August nächsten Jahres erhielt grünes Licht.
Bericht aus dem Arbeitskreis Umwelt, Klima und Energie
Die Umweltbeauftragte der Gemeinde Pollenfeld Anne Fröhlich berichtete in der Gemeinderatssitzung über die Arbeit des Arbeitskreises für Umwelt, Klima und Energie, der Mitte letzten Jahres mit Beschluss des Gemeinderates gegründet wurde.
Ein Foto aus dem Sommer zeigt eine Blühwiese, die vom Gartenbauverein Preith bei der neuen Kläranlage mit regionstypischem Saatgut angesät wurde (Foto: Anne Fröhlich)
Fröhlich bedauerte, dass aufgrund der anhaltenden Corona-Lage eine öffentlichkeitswirksame Vorstellung des Arbeitskreises noch nicht möglich war. Trotzdem wurde die Initiative bereits genutzt, um insbesondere in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gartenbauvereinen einige Projekte zu verwirklichen. Im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen wurden in der neuen Kläranlage Preith neue Biotope geschaffen, die vom Gartenbauverein Preith noch erweitert wurden. Aus den Flächen, die während der Bauarbeiten als Baustofflager dienten, wurden Blumenwiesen und auf einem vorher intensiv bewirtschafteten Wiesenstück wurden von der Gemeinde zehn Obstbäume gepflanzt. Auf einer 1.000 Quadratmeter großen Fläche wurden von den Mitgliedern des GBV Mahdgut aufgebracht und verteilt, damit aus den sich dort befindenden Samen im kommenden Jahr eine artenreiche Wiese entsteht. Damit dieser Umwandlungsprozess auch von der Dorfbevölkerung erlebt werden kann, wurde am Rande dieser Wiese zum Wald hin eine Bank, umgeben von einer Totholzhecke, aufgestellt. Ein ähnliches Projekt wurde auch mit dem Gartenbauverein Pollenfeld verwirklicht. Auch hier wurde an einer Streuobstwiese am Radweg von Pollenfeld nach Preith aus dem Schnittgut eines Pflegeschnittes an den Bäumen eine Totholzhecke um einen Rastplatz mit Bank und Tisch errichtet. An der sogenannten Benjes-Hecke wurden von den Kindern des Vereins kleine selbst bemalte Baumscheiben aufgehängt, die die Bewohner von Streuobstwiesen, von der Ameise bis zur Schaumzikade, vorstellen. Im Herbst wurden dann noch selbst gebaute Nistkästen als Überwinterungshilfen auf der Wiese angebracht.
Wie Fröhlich mitteilte, wurde der Gemeinde Pollenfeld aufgrund der großen Vielzahl von angelegten Blühflächen vom Bezirk Oberbayern eine Anerkennung als „Bienenfreundliche Gemeinde 2021“ zuteil. In diesem Sinne wird der Arbeitskreis weiter aktiv sein. Nicht als „Wünsch-dir-was-Runde“, sondern vielmehr zum Ideenaustausch, bei deren Umsetzung alle mit anpacken, wie Fröhlich es ausdrückte. In diesem Zusammenhang bedankte sie sich ausdrücklich bei den Gemeindearbeitern, die sie immer tatkräftig unterstützen.