Die Gemeinde Pollenfeld will im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Zuständigkeiten darauf hinwirken, bis zum Jahr 2035 Energieneutralität zu erreichen“.
Diesen einstimmigen Beschluss fasste der Gemeinderat Pollenfeld in der Sitzung am 27.10.2022.
Foto: 49 Prozent des Stromverbrauchs in der Gemeinde Pollenfeld wird durch direkt im Gemeindegebiet erzeugte erneuerbare Energien aus Windkraft, Biomasse und Photovoltaik eingespeist. Hier ist durchaus noch „Luft nach oben“. Im Bild die Windenergieanlagen und die Biogasanlage in Pollenfeld (Foto: Siegfried Fries)
Im Ergebnis bedeutet dies, dass es erklärtes Ziel der Gemeinde ist bis dahin im Gemeindegebiet mindestens so viel regenerative Energie erzeugen zu wollen, wie insgesamt verbraucht wird. Mit dieser Absichtserklärung setzt die Gemeinde Pollenfeld auch ein positives Zeichen zur Unterstützung des Vorhabens des Landkreises Eichstätt, ein gemeinsames Klimaziel sowie ein Klimanetzwerk für den gesamten Landkreis zusammen mit den Kommunen zu bestimmen.
Der Entscheidung vorausgegangen war eine Vorstellung des Abschlussberichtes des digitalen Energienutzungsplans (ENP) des Landkreises durch Anne Fröhlich vom Landratsamt Eichstätt, die als Gemeindebürgerin gleichzeitig ehrenamtliche Umweltbeauftragte der Gemeinde Pollenfeld ist. Mit dem ENP wird ein gemeindescharfes Instrument zu Umsetzung einer nachhaltigen Energieerzeugungs- und Energieversorgungsstruktur erarbeitet.
Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung und dem Aufzeigen von konkreten Handlungsmöglichkeiten in den einzelnen Kommunen, um die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen und den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren. Allerdings ist der Energieverbrauch der gemeindeeigenen Liegenschaften im Vergleich zu den privaten Haushalten und den Gewerbebetrieben verschwindend gering, wie der „Energetische Steckbrief“ des ENP für die Gemeinde Pollenfeld ausweist. Beim Stromverbrauch liegt dieser bei einem Anteil von einem Prozent, während die privaten Haushalte fünf Prozent oder 2.817 Megawattstunden (MWh) und die Gewerbebetriebe 94 Prozent (51.329 MWh) des Gesamtverbrauches von 54.572 MWh, im Mittel der Jahre 2017 bis 2019, benötigten. Dies sei natürlich durch das große Gewerbegebiet in Preith bedingt.
Vom Gesamtverbrauch werden 35 Prozent durch Windkraft (19.079 MWh), 9 Prozent durch Photovoltaik (5.118 MWh) und 5 Prozent durch Biomasse (2.546 MWh) im Gemeindegebiet direkt erzeugt. Die restlichen 51 Prozent müssen von außen eingekauft werden. Um dem vorgegebenen Ziel der Energieneutralität näher zu kommen, gilt es nun weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung auch an den Liegenschaften der Gemeinde umzusetzen. Bürgermeister Wolfgang Wechsler nannte hierzu einige Möglichkeiten, wie eine PV-Freiflächenanlage für die Kläranlage Pollenfeld, eine PV-Anlage für die Schule oder das Feuerwehrhaus. Durch die notwendige Sanierung der 1984 erbauten Schule in Pollenfeld wird viel Energieeinsparungspotential erwartet.
Auf der Internetseite des Landratsamtes:
www.solare-stadt.de/landkreis-eichstaett kann sich jedermann im Solarpotentialkataster informieren, ob auch seine Dachflächen für Photovoltaik oder Solarthermie geeignet sind.
Ziel ist es, dass möglichst viele Privathaushalte auf ihren Dächern die nötige Energie selbst erzeugen.
Auch ein weiterer Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit der künftigen regenerativen Energieerzeugung. Durch gesetzliche Änderung ist das Land Bayern künftig verpflichtet 1,8 Prozent seiner Staatsfläche für den Bau von Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. Bereits im Jahr 2003 hatte Pollenfeld eine Konzentrationsfläche „Windkraft“ mit 30 Hektar ausgewiesen. Nun werden für die Gemeinde insgesamt mindestens 81 Hektar notwendig sein. Mit der neuen Gesetzeslage fallen auch die bisherigen Beschränkungen der Naturparkverordnung des Landkreises, insbesondere die Höhenbegrenzung für Windräder auf 200 Meter, weg.
Der Gemeinderat beschloss den Flächennutzungsplan zur Darstellung einer oder mehrerer Konzentrationszonen Windkraft zu ändern und fasste darüber einen Aufstellungsbeschluss. Wie Bürgermeister Wechsler erläuterte, will die Gemeinde dadurch „das Heft in der Hand halten, um Wildwuchs bei der Aufstellung von Windkraftanlagen zu vermeiden“. Der mögliche Geltungsbereich ergibt sich dann aus einer dafür anzufertigenden Standortanalyse durch ein Fachbüro.
Aus der Sitzung:
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Der Gemeinderat erteilte das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag zur Erweiterung der Gastwirtschaft Ziegelhütte in Seuversholz. Neben der Vergrößerung der Gasträume ist der Anbau eines Hofladens, die Verlegung und Vergrößerung des Biergartens und der Umbau der Hirschenhalle vorgesehen.
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Dem Antrag der Schützenvereins Jura-Alp Pollenfeld e.V. auf Förderung der Jugendarbeit stimmte das Gremium zu. Für 25 Jugendliche Mitglieder erhält der Verein einen Zuschuss von 150 Euro.
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Für den Bauhof wird ein neues Mulchgerät für den Kommunaltraktor angeschafft. Den Zuschlag erhält eine Firma aus Wachenzell.
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Das Gremium stimmte auch dem Kooperations- und Mietvertrag mit der Vodafone GmbH bezüglich des geplanten Mobilfunkmastes bei Sornhüll zu.