Die Fortschreibung des Bedarfsplanes der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Pollenfeld stand im Mittelpunkt der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats.
Foto: Feuerwehrübung aller Ortsteilsfeuerwehren im Gewerbegebiet in der Brandschutzwoche (Foto: Fries)
Zu Beginn der Sitzung bedankte sich Bürgermeister Wolfgang Wechsler bei den zahlreich anwesenden Feuerwehrkameraden für ihren wichtigen Dienst an der Gemeinschaft. Besonders dankte er auch den Feuerwehrführungskräften der Ortsteile für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit. Der erste Feuerwehrbedarfsplan wurde vor etwas mehr als drei Jahren vom Gemeinderat verabschiedet. Nun wurde die erste Fortschreibung des Bedarfsplanes, den die Gemeinde in Auftrag gegeben hatte und der federführend von Kreisbrandinspektor Franz Waltl erarbeitet wurde, vorgelegt.
Wie im Vorwort des Planes vermerkt, soll diese Planung das Schutzniveau für den Brandschutz sowie die technische Hilfeleistung in der Gemeinde festlegen und die daraus notwendigen Maßnahmen ableiten. KBI Waltl erhielt die Möglichkeit dem Gemeinderat die Eckpunkte des neuen Feuerwehrbedarfsplanes zu erläutern. Er bezeichnete die dort festgelegten erforderlichen Bedarfe an Gerätehäusern, Fahrzeugen und Gerätschaften als Mindestversorgung, die unter Beachtung momentaner Gegebenheiten und künftiger Entwicklungen langfristig abgesichert werden sollten. Insbesondere im Ortsteil Preith sieht der Bedarfsplan kurzfristig Handlungsbedarf. Durch das Gewerbegebiet Zachenäcker mit seinen größeren Betrieben, das im Endausbau 32 Hektar Gewerbefläche groß sein wird, wird erhöhtes Gefährdungspotential im Brand aber auch durch den Lieferverkehr gesehen. Hier wird nach Ansicht des Experten vor allem die Ortsteilfeuerwehr Preith gefordert sein. Mit seinem 40 Jahren altem Tragkraftspritzenfahrzeug, ohne technische Hilfeleistung und eigenem Löschwassertank ist die Feuerwehr Preith dieser Aufgabe mit der vorhandenen Ausrüstung jedoch nicht gewachsen. Außerdem sollten die Preither, wie im Plan erwähnt, in die Lage versetzt werden Rettungsmaßnahmen im Innenangriff mit Atemschutz vornehmen zu können.
Der Feuerwehrbedarfsplan schlägt hierzu vor, für den Ortsteil Preith ein „Mittleres Löschfahrzeug“ (MLF) mit eigenem Löschwassertank zu beschaffen. Zur Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für Preith bis spätestens 2024 liegt bereits ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates vor. Ob man aufgrund des schlechten technischen Zustandes des Fahrzeuges so lange warten kann, ist eher unwahrscheinlich. Weiterhin wird sowohl für Preith aber auch für die FFW Pollenfeld der Bedarf eines Mannschaftstransportfahrzeuges (MTW) gesehen. Eng verbunden mit der Beschaffung neuer Fahrzeuge, ist im Ortsteil Preith der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses mit zwei Stellplätzen. Entsprechende Planungen sind im Gange. Doch auch bei den kleineren Ortsteilen sieht der Feuerwehrbedarfsplan notwendige Neuanschaffungen vor. So soll für die FFW Seuversholz der Tragkraftspritzenanhänger durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug ersetzt werden. Für die Feuerwehr Wachenzell wird ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Logistikkomponente vorgeschlagen und für die FFW Sornhüll muss der fast 60 Jahre alte Tragkraftspritzenanhänger durch einen neuen ersetzt werden. Sorgen bereitet auch der bauliche Zustand des Feuerwehrgerätehauses in Wachenzell. Handlungsbedarf, mit geplantem Abschluss bis spätesten 2027, ist seit längerem erkannt.
Der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans wurde in der vorliegenden Form einstimmig vom Gemeinderat zugestimmt. Nun gilt es für die Gemeinde die geplanten Maßnahmen in der Haushalts- und Investitionsplanung der nächsten Jahre auch finanziell umzusetzen. In Zeiten mit schwindenden Steuereinnahmen wird dies nach Ansicht von Bürgermeister Wechsler kein einfaches Unterfangen. Schließlich geht es um die Neubeschaffung von alleine fünf Feuerwehrfahrzeugen mit nicht unerheblicher Investitionssumme.
Auch im zweiten Tagesordnungspunkt ging es um die Ausstattung der Ortsteilfeuerwehren. Es lag ein Antrag der Freiwilligen Feuerwehren auf ein Bekleidungskonzept vor. Inhalt ist die schrittweise Neubeschaffung aller Schutzanzüge in der Gemeinde in den nächsten fünf Jahren. Beginnend mit der FFW Pollenfeld sollen ab 2021 jährlich in einem anderen Ortsteil die bisherigen Schutzanzüge „Bayern 2000“ durch modernere Anzüge mit Nässesperre ersetzt werden. Die Feuerwehren geben die Beschaffungssumme jährlich mit 10.000 Euro an. Der Gemeinderat stimmte dem Bekleidungskonzept zu.
Themen aus der Sitzung:
Bauanträge: Es lag ein Bauantrag zum Anbau einer Terrassenüberdachung an das bestehende Einfamilienhaus in der Pfarrer-Lederer-Straße in Preith vor. Bezüglich der Dachform muss eine Ausnahmegenehmigung von den Festlegungen des Bebauungsplans erteilt werden. Ein weiterer Bauantrag betraf die Errichtung eines Einfamilienhauses am Hirnstetter Weg in Pollenfeld. Die Bauherren möchten in Abweichung vom B-Plan eine Garage mit Flachdach errichten. Für die Errichtung einer Stützmauer mit Sichtschutz in Wachenzell Am Eisengrübl wurde eine isolierte Befreiung beantragt. Für alle Anträge erteilte das Gremium grünes Licht.
Beschaffungen für die Schule: Die Schulleitung der Schule Pollenfeld beantragte die Beschaffung eines Schulmanagement-Programms, den Kauf von neun Lehrerlaptops mit den dazugehörenden Office-Lizenzen sowie einer Dokumentenkamera und eines LED-Fernsehers für den Werkraum. Der Auftrag ging an eine Firma aus Dollnstein. Für alle Beschaffungen können staatliche Zuschüsse abgerufen werden.
Beauftragung von Ingenieurbüros: Der Auftrag für die Sanierung des Schulhauses Sornhüll und den Umbau zu einem Dorfgemeinschaftshaus ging an ein Büro aus Mörnsheim. Mit den Planungen zur Erschließung des dritten Bauabschnittes des Baugebietes Lange Hall in Seuversholz wurde ein Ingenieurbüro aus Nürnberg beauftragt.